In der Augenmedizin gibt es den Begriff des Koloboms für eine angeborene oder auch erworbene Bildung eines Spaltes zwischen der Regenbogenhaut, der Linse, dem Augenlid und der Aderhaut.
Ist dieser Defekt angeboren, so liegt er in der Entwicklung des Embryos begründet. Er kann verschieden stark ausgeprägt sein, und daher sowohl einen Teil als auch das ganze Auge betreffen. Ist das Kolobom erworben, ist meist eine Verletzung die Ursache. Bei der angeborenen Form kann ein Auge betroffen sein, aber auch beide. Eventuell geht diese Störung mit anderen gesundheitlichen Problemen einher, wie beispielsweise dem Katzenaugen-Syndrom, bei dem außer den Augen oft auch Herz und Nieren geschädigt sind. Da man bei etwa 20.000 Geburten von einem auftretenden Fall ausgehen kann, handelt es sich um eine relativ geringe Krankheitsdichte.
Die Patienten empfinden grelles Licht meist als unangenehm, außerdem kann es zu Ausfällen im Sehen kommen und das Gesichtsfeld wird eingeschränkt. Bis heute gibt es keine wirksamen Therapien dagegen. Die kosmetische Kaschierung ist durch spezielle Kontaktlinsen möglich, die aber das Befinden des Patienten nicht verändern. Eine Korrektur des Schadens ist auch mit speziellen Brillen nicht möglich. Problematische Augenkrankheiten wie das Glaukom, die die Ursache für das Kolobom sein können, sollten durch regelmäßige Check-ups ausgeschlossen werden.